Auf den Spuren von Dick und Dalli - 50 Jahre Immenhof

50 Jahre Immenhof
Mario Würz aus Malente organisiert die Feierlichkeiten zu „50 Jahre Immenhof“.

Bad Malente - Blauer Himmel, grüne Wiesen, auf denen Pferde grasen, ein See, eine beschauliche Kleinstadt mit Kirche und Bahnhof, das ist der Stoff, aus dem man Filmkulissen macht. Das mag sich Regisseur   Wolfgang Schleif gedacht haben, als er vor 50 Jahren in die Umgebung von Bad Malente (Schleswig-Holstein) kam.

Er machte den beschaulichen, aber sehr reizvoll gelegenen ostholsteinischen Kurort zum Drehort seines Films «Die Mädels vom Immenhof». Das 50- jährige Jubiläum wird von diesem Wochenende an in Bad Malente groß gefeiert.

Eine Kutschfahrt aus den Spuren von Dick und Dalli, den beiden Filmheldinnen, ein Immenhof-Ball, ein Nachmittag mit den Nachfahren der Immenhof-Ponys und eine Ausstellung mit Erinnerungen an die Zeit damals sollen die großen und kleinen Fans der «Immenhof»-Filme in den Kurort locken. Denn auch die junge Generation wird offenbar immer wieder aufs Neue von dem «Immenhof»-Virus infiziert. «Meine heute 15-jährige Tochter schwärmt für die Filme, seit sie 6 war», sagt Malentes Bürgermeister Michael Koch. «Ich selbst habe die Filme Anfang der 60er Jahre zum ersten Mal gesehen und war auch sofort begeistert», verrät der 52-Jährige.

Urheber der Jubiläumsfeierlichkeiten ist allerdings Mario Würz, im Hauptberuf Maler und Lackierer, nebenbei aber «Organisator, Autor und Fan», wie er selbst sagt. Der 35-Jährige ist 1989 aus Hessen nach Bad Malente gezogen, um dem «Immenhof» nahe zu sein. Denn das Film-Gestüt, «Gut Rothensande» gibt es noch. Die im Film rote Backsteinfassade ist heute weiß verputzt, und Pferde werden hier auch nicht mehr gezüchtet. Aber die malerische Lage am Seeufer ist noch die gleiche, wie vor 50 Jahren. «Seit ich die Filme 1984 zum ersten Mal gesehen habe, hat mich die Leidenschaft gepackt. Ich habe angefangen, die Drehorte ausfindig zu machen und Materialien rund um die Filme zu sammeln», erzählt er. Besonders die heile Welt in den Filmen gefalle ihm noch heute, aber auch die Drehbücher seien gut gewesen, sagt er.

Auf «Die Mädels vom Immenhof» im Jahr 1955 folgten 1956 «Hochzeit auf Immenhof» und 1957 «Ferien auf Immenhof». Die Geschichten um das Ponygestüt Immenhof von Oma Jantzen und ihren Enkelinnen Angela (gespielt von Christiane König), Dick (Angela Meissner-Voelkner) und Dalli (Heidi Brühl) verhalfen nicht nur der jungen Heidi Brühl zum Durchbruch und machten die Islandpferde populär. Die Mischung aus Heimatfilm und Familienkommödie traf auch den Nerv der Zeit, in dem sie den Glauben an die Lösbarkeit aller Probleme und die Familie in den Mittelpunkt rückte.

1973 und 1974 drehte Schleif die Fortsetzungen «Die Zwillinge vom Immenhof» und «Frühling auf Immenhof». Von den alten Schauspielern war da aber nur noch Heidi Brühl dabei. In Würz' Augen ein Fehler: «Das waren keine richtigen "Immenhof"-Filme mehr», sagt er. Er selbst hat sich allerdings an eine Fortsetzung herangewagt und ein Buch «Sommernacht auf Immenhof» geschrieben. «Unter diesem Titel sollte 1958 eigentlich ein vierter Film entstehen, die Pläne verschwanden aber in der Versenkung», sagt Würz. Bürgermeister Koch hofft, dass es gelingt, die «Immenhof»-Begeisterung künftig stärker für die Tourismuswerbung zu nutzen. «Bislang ist da wenig geschehen, aber jetzt gibt es Überlegungen für ein Immenhof-Museum», sagt er.

Zum Jubiläum zeigt das ZDF vom 15. Mai an alle fünf Filme noch einmal.